World of BatyaTikvah
  Person
 

Wer ist denn nun die Person hinter dieser Webseite?
Hier möchte ich versuchen, Euch diese Frage zu beantworten.
 

Ich, BatyaTikvah, bin eine Frau in den Dreißigern und gehöre der Gothicszene an. Aktuell lebe ich in Hessen, wo ich früher auch die letzten Jahre meines kleinen Kunstlabels "Artsenal Artworks" gestaltete. Real nennt man mich Cora, wobei "Batya Tikvah" allgemein zum Künstlernamen avanciert ist. Meinen vollen Namen nutzen nur noch offizielle Kommunikationspartner. Auch auf dieser Webseite findet er sich nur - pflichtbewusster Weise - im Impressum wieder.

Geboren wurde ich in den 1980ern als Teil einer multikulturellen Familie in Worms, welches meine jungen Jahre und meine künstlerischen Anfänge prägte. Ich selbst wuchs mit zwei Muttersprachen auf, kam aber durch meine Familie bereits in jüngsten Jahren mit weiteren Sprachen sowie diversen ethnischen und religiösen Hintergründen in Berührung, obwohl meine genaue Herkunft jahrelang nicht thematisiert wurde. Irgendwann und irgendwo dort begann auch meine Glaubenssuche, welche sich wohl aus meinem nicht ganz einfachen Elternhaus, sozialen Chaos sowie den unbeantworteten Fragen über meine eigene Identität ergab.

Früh wurde mir beigebracht, dass mein Leben nach gesellschaftlichen Ansichten zu funktionieren hätte, unabhängig davon, wie ich mich damit fühle. Nahezu alle Anflüge eines individuellen Lebensstils oder einer echten Identitätsfindung gingen darin unter. Ein Teil meiner eigenen, genetischen Herkunft wurde erstmals so wirklich zum Thema, als ich in meiner Jugend für zwei Schuljahre beim amerikanischen Teil meiner Familie lebte und meine Mutter mit fast schon widerwillig erzählte, dass ich mit diesen Menschen tatsächlich verwandt war.

Ende 2004, mit 19 Jahren, verschlug es mich für einige Jahre nach Alzey, wo ich eine der turbulentesten Zeiten meines Lebens durchmachte und mir in vielerlei Hinsicht "die Hörner abgestoßen" habe, worauf ich durchaus nicht in allen Punkten stolz bin. In diese Zeit fielen die Anfänge meiner Firma und Tierhaltung sowie meine aktive Zeit als Christ und Predigerin, welcher die Glaubenstexte dieser Seite zu verdanken sind. Hier wagte ich seinerzeit auch erste Vorstöße in nicht ganz so "gesellschaftskonforme" Gefilde, welche ich aufgrund der größeren Distanz zu meiner leiblichen Familie nicht mehr so konsequent zu vertuschen versuchte. Leider ließ mich meine damalige innere Zerrissenheit und krampfhafte Suche nach der eigenen Identität auf andere oft in einem sehr konfusen und unverständlichen Licht erscheinen. Einige, wenige Menschen gaben mir jedoch eine Chance und den Mut, endlich auch mal zu tun, womit ich mich wohlfühlte. Erst gegen Ende meiner Zeit dort erfuhr ich von meiner Mutter das ganze Ausmaß meiner Herkunft und der zugehörigen Umstände, was für einen neuerlichen Bruch mit meiner Familie führte. 

Nach gravierendem Chaos kehrte ich 2009 wieder nach Worms zurück, wobei ich feststellte, dass nicht nur ich, sondern auch das dortige Umfeld sich sehr verändert hatte. Anfangs völlig überfordert, gelang es mir mit der Zeit, hier mein Leben zu reorganisieren und mich mit den diversen Möglichkeiten für mich und meine Zukunft auseinanderzusetzen. Dennoch erschlug mich der neuerliche Druck, so sein zu müssen, wie andere mich gerne sehen wollten oder ständig gegen das Außenbild, das meine Eltern seit so vielen Jahren krampfhaft aufrecht erhalten hatten, ankämpfen zu müssen. Insbesondere meine leibliche Familie tat sich schwer damit, eine freiere Person zurück zu bekommen als die, die Jahre zuvor weg gegangen war. Unterm Strich war spätestens ab diesem Punkt meine Mutter mein einziger, noch vorhandener Anker in meinem Elternhaus.

Parallel lernte ich meinen späteren Ehemann kennen und mein Leben verlagerte sich erstmals nach Hessen. Unsere Beziehung war von Anfang an durchwachsen, was aus heutiger Sicht auch kein Wunder ist. Dennoch zogen 2011 in ein kleines Dorf im Taunus, wo wir geheiratet und uns eine gemeinsame Existenz aufgebaut haben. Im Laufe der Jahre kristallisierte sich leider heraus, dass wir weder als Paar noch als Freunde funktionierten. 

Dank meiner heutigen Partnerin hatte ich über die Jahre die Chance, mein Leben zu ordnen und mir über vieles klar zu werden. Manche finden es seltsam, dass mein Exmanm und ich inzwischen geschieden sind und ich "lesbisch geworden" bin, ich jedoch bin dankbar für eine Wahrheit, die ich mir nach so vielen Jahren endlich eingestehen kann, auch wenn diese ganz anders ist, als es die meisten Außenstehenden vermuten. Zudem bin ich extrem dankbar, Freunde zu haben, die unumstößlich zu mir halten, obwohl längst nicht alles perfekt läuft und ich für unwissende auf den ersten Blick das Klischee der "spätbekehrten Lesbe", die für ihren "Selbstfindungstrip" über die angeblichen, sprichwörtlichen Leichen ging, zu bedienen scheine. Dank meiner Partnerin genieße ich inzwischen auch die Freiheit, mir über meine Identität weit klarer geworden zu sein und heute für mich relativ gut definieren zu können, als wer / was ich mich fühle und dies auch gegenüber anderen Menschen vertreten.

Alles in Allem hat sich vieles verändert, nur wenig ist geblieben, so sehe ich Glauben inzwischen als eine individuelle Beziehung zu Gott, die sich nicht mehr durch weltliche Dogmen dirigieren lässt. Zwar kann ich inzwischen sicher sagen, mich der jüdischen Religion meiner Mutter weit zugehöriger zu fühlen als der christlichen meines Vaters, empfinde mich aber eher als säkulare Jüdin. Ich habe zudem inzwischen begriffen, in welchem Bereich des queeren Spektrums ich einzuordnen bin oder welche Bedeutung der Migrationshintergrund meiner Herkunftsfamilie für mich hat. Zudem habe ich gelernt, dass es völlig okay ist, einfach ich zu sein, auch wenn andere das anders sehen.

Nachdem meine Mum 2015 leider verstarb, hatte sich der Kontakt zu meiner leiblichen Familie größtenteils bzw bis auf eine überschaubare Personenzahl erledigt und das ist auch gut so. Sozial sind meine heutige (Wahl-)Familie, unsere gemeinsame Gamer Community und mein - inzwischen nur noch hobbymäßiges - Kunstprojekt mit Familie und Freunden Hauptbestandteile meines Lebens. Dank der ausgewogenen Kombination aller Lebensbereiche habe ich mein Leben weitestgehend in den Griff bekommen, sodass ich ein - für mich - mehr oder weniger erfüllendes Leben führen kann.
 

 
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